Der Stellenwert der Tiere ist sehr hoch und die artgerechte Haltung ein hohes Gut. Die deutschen Cowboys achten darauf, wie die Tiere gepflegt und gehalten werden, denn die Tiere sind schließlich ihr Kapital. Die Cowboys wollen gesunde und kraftvolle Tiere reiten, die eine Herausforderung darstellen. Auf diese Weise verbindet sich die Ethik mit dem sportlichen Ehrgeiz. Den Zuschauern möchte man natürlich ebenso ein kerngesundes, wuchtiges und kraftvolles Tier präsentieren. Tiere mit gesundem Fell, erhobenen Haupt und starker Muskulatur sorgen erst für die richtige Atmosphäre beim Rodeo.

Woher stammen die Pferde?

Der Rodeo-Sport benötigt wilde Pferde, die noch nicht eingeritten worden sind und die noch ihren natürlichen Drang haben. Diese Wildheit liegt den meisten Pferden von Geburt an im Blut. Wenn diese nun in jungen Jahren an einen unerfahrenen Reiter übergeben werden, der glaubt, er könne das Pferd selbst einreiten, passieren meist immer die gleichen Fehler. Das Pferd wirft den Reiter ab, dieser bringt das Pferd entnervt zurück in die Box und nun glaubt das Pferd, es hätte gewonnen. Der Reiter kommt nach ein paar Tagen wieder zurück und will es nochmals probieren, das Pferd wirft ihn aber womöglich wieder ab und das Pferd hat wieder gewonnen. Wenn dies ein paarmal passiert, wird es nahezu unmöglich, das Pferd sauber einzureiten. Für die Zukunft des Pferdes bedeutet dies, dass es sein Leben in der Box oder auf einer Weide verbringen muss.

Einem erfahrenen Reiter würde dies nicht passieren. Er weiß, dass er sofort wieder aufsteigen muss, wenn er abgeworfen worden ist. Nur auf diese Weise gibt das Pferd irgendwann nach und wird reitbar. Die jungen, wilden Pferde, bei denen die Anfängerfehler gemacht wurden, sind nun die perfekten Kandidaten für das Rodeo. Es läuft meist so, dass sich die Pferdeställe bei den Rodeo-Veranstaltern melden, um ihnen ihre falsch eingerittenen Pferde anzubieten. Für die Cowboys ist die ungezähmte Wildheit der Tiere perfekt.